Ernst Huber (1895-1960)
Ernst Huber wurde 1895 in Wien geboren. Er absolvierte von 1910 bis 1914 eine Lehre als Schriftsetzer in der Buch-, Kunst- und Steindruckerei Rollinger, wo er 1915 auch als Lithograph arbeitete. Nebenbei besuchte er den Abendkurs für ornamentales Zeichnen bei Otto Prutscher und Karl Witzmann an der Wiener Kunstgewerbeschule. Zwischen 1915 und 1918 war Huber im Kriegsdienst. Nach dem Ersten Weltkrieg wurde er künstlerischer Mitarbeiter der Buch-, Kunst- und Steindruckerei Rollinger, für die er unter anderem Kassetten- und Bucheinbände, Bunt- und Vorsatzpapier schuf.
Als Maler bliebt Ernst Huber Autodidakt. Aber seine erste Ausstellung 1919 in der Kunstgemeinschaft war ein großer Erfolg, der ihn ermutigte die Laufbahn als Maler weiterzuverfolgen. In den zwanziger Jahren bereiste er viele Teile der Welt (Dalmatien 1923, vorderer Orient 1925, Tunesien, Südamerika 1938, USA 1952) und hielt seine Eindrücke in Aquarellen und Ölgemälden fest. Als Mitglied der Wiener Secession nahm er ab 1928 regelmäßig an deren Ausstellungen teil.
Zeitgleich begann eine lebenslange Freundschaft zu Ferdinand Kitt, Franz Zülow, Josef Dobrowsky, Georg Ehrlich und Georg Merkel, mit denen er viele Sommer im Salzkammergut verbrachte. Ernst Huber war Mitglied der Zinkenbacher Malerkolonie, die sich durch Anregung Kitts am Wolfgangsee formiert hatte.
Ab 1932 beschickte er regelmäßig die Biennale in Venedig. 1935 erhielt Huber den Österreichischen Staatspreis für Aquarell, 1937 den Ehrenpreis der Stadt Wien. Als sein Sohn 1943 im Krieg gefallen und die Wohnung in Wien zerstört war, wurde er von seinem Freund, dem Schriftsteller Karl Heinrich Waggerl, überredet, in Wagrain ein Haus zu kaufen. Dort lebte Huber mit seiner Frau mehrere Jahre lang. 1949 wurde im der Professorentitel verliehen, 1952 folgte der Ehrenpreis für Malerei im Kunstverein Salzburg. Erst 1956 übersiedelten Huber und seine Frau wieder nach Wien.
Ernst Huber starb 1960 in Wien.